Abi 98
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Miscellaneous

Young Missgeschicke

Peinliche Momente, die man nie vergißt







Froschkönig
Wie jede kleine Pause, große Pause, Freistunde und manchmal auch während der Stunde wollte ich mich mit meinem süßen Freund Freddy treffen, weil ich es ohne ihn nicht lange aushalte, und vor den Augen aller 700 Schüler wild mit ihm rumknutschen. Ich zitterte schon vor freudiger Erwartung und zupfte meine Latzhose zurecht. 40 Minuten hatte ich ihn nicht mehr gesehen! Am Ende der Pausenhalle, an der Stelle, an der wir uns verabredet hatten, sah ich schon jemanden stehen, der Freddys Größe hatte. Ich begann zu rennen und sprang, ohne noch mal hinzusehen, Freddy in die Arme und fing an, ihn zu küssen. Als mich der heftige Widerstand verwunderte (ganz untypisch für Freddy), schaute ich mir die Person noch mal genauer an. Es war Volkmar Topp, der stellvertretende Direktor unserer Schule. Auf diesen Schreck hin suchte ich natürlich gleich Trost bei Freddy, der ganz und gar keinen Widerstand leistete, ganz im Gegenteil. Und die ganze Schule durfte wieder zusehen.
Verena, 17

 

Reif für die Insel
Es war Dezember, und das Lehrerkollegium meiner Schule hatte Weihnachtsfeier im Schulgebäude. Es gab literweise Glühwein, und da ich sowieso ziemlich frustriert war, weil keiner mit mir reden wollte, trank ich wohl etwas zuviel davon. Irgendwann beschloß ich dann heimzufahren. Kurz vor meinem Heimatdorf geriet ich dann aber irgendwie auf eine Verkehrsinsel. Die Polizei war ungewöhnlich schnell (hatte mich einer meiner Kollegen verpfiffen?) und nahm mir den Führerschein weg, obwohl ich versicherte, daß ich schon mit mehr Promille Auto gefahren sei. Es half alles nichts. Ich mußte sechs Monate auf meinen Führerschein verzichten und mit dem Liegefahrrad zur Schule fahren und wurde so zum Gespött der Schule. Ein Gutes hatte mein Missgeschick aber: Durch die ungewohnte Bewegung nahm ich einige Kilo ab und erreichte so meine Traumfigur.
Karl-Heinz M.

 

Stranderlebnisse
Wir waren auf Studienfahrt in Athen, und es stand ein Strandbesuch auf dem Programm. Ich zog in einer Strandkabine Badeshorts an. Als ich herauskam, nahm das Unheil seinen Lauf. Eine gutaussehende Brünette aus meiner Stufe hatte einen knappen Bikini an und sah sehr sexy aus. Sofort reagierte meine Männlichkeit und der Sexappeal meiner Stufenkollegin brachte meinen Besten zum Stehen. Sie hatte sich ja sogar die Schamhaare, die aus dem Bikinihöschen rausragten, mit dem Naßrasierer von einem meiner Freunde rasiert. Mir war meine Reaktion sehr peinlich, da sie alle, einschließlich meiner Stufenkollegin, bemerkten. Sie warf mir Sand auf die Hose und schlug darauf, aber nichts half.
Und was das Peinlichste war: Als wir wieder zu Hause waren, kam mein Lehrer auf mich zu, der die ganze Szene ohne mein Wissen gefilmt hatte, und fragte mich, ob er die Szene aus dem Film schneiden solle. Ich sagte sofort "Ja", schließlich sollte meine Verlobte nichts davon erfahren.
Anonym, 19

 

Orientierungssinn
Ich war mit meiner Freundin, einer Schülergruppe und einem Kollegen, der die Reise organisiert hatte, auf Studienfahrt in Florenz. Das meiste Programm bestritt mein Kollege, einen Programmpunkt aber sollte ich bestreiten: eine Wanderung von Fiesole nach Florenz. Zunächst lief auch alles glatt, dann aber wählte ich irgendwie den falschen Weg, und wir verliefen uns. Die Schüler reagierten unverständlicherweise sauer und brachten nur dumme Vorschläge, so daß ich einer Schülerin, die tatsächlich vorschlug, unseren Busfahrer zu benachrichtigen, sagen mußte, daß sie ganz schön naiv sei. Das Mißgeschick ging aber noch weiter. Da mir nicht einmal mehr meine mir ergebene Lieblingsschülerin vertraute, entglitt mir das Kommando über die meuternde Gruppe, und einzelne Schüler begannen, ein Stück der Wegstrecke zu trampen. Ich war natürlich sauer, aber mein Kollege fiel mir in den Rücken. Er stellte mich sogar noch vor allen Schülern, Eltern und meiner Freundin bloß, indem er in seinem Film, den er über die Studienfahrt gedreht hatte, den Sachverhalt so darstellte, als sei ich getrampt.
Kerstin H.

 

So ein Zirkus
Wir waren alle ganz aufgeregt in unserer Schule, da wir ein Mädchen aus dem Zirkus erwarteten. Ich hatte mich gerade schweren Herzens aus der Umarmung meines Freundes Freddy gelöst und war ziemlich frustriert auf dem Weg zu meinem Klassenzimmer. Jetzt mußte ich wieder 40 Minuten warten, bis ich Freddy wiedersah, und dabei hatte ich extra eine tolle weite Pumphose und ein enges Oberteil an. Ich dachte gerade daran, daß Freddy wohl genauso frustriert wie ich war, als mir jemand von hinten auf die Schulter tippte. Es war unser Direktor, der mich freudig begrüßte: "Ah, Du bist also das Mädchen aus dem Zirkus. Wie ich sehe, hast Du Dein Clownkostüm ja schon an." Es dauerte einige Minuten, bis ich den Irrtum aufklären konnte. Die Hose trage ich aber heute noch, weil sie mir so gut steht und sie Freddy so gut gefällt.
Verena, 17

 

Bloßes Glück
Ich war mit meiner Frau im Urlaub in Italien. wir hatten uns extra eine kleine Ferienwohnung gemietet, um ungestört zu sein. Der Urlaub war auch wunderschön, bis wir eines Abends ein gemeinsames Wannenbad nehmen wollten. Meine Frau lag schon eine Weile in der Wanne, und ich hatte mich gerade ausgezogen und wollte mich zu ihr legen, als ich sie reglos in der Wanne liegen sah. Gleichzeitig hatte ich einen komischen Geruch in der Nase. Ich dachte mir gleich, daß das nur Gas sein konnte, und reagierte geistesgegenwärtig. Ich zog meine Frau aus der Wanne und auf den Flur, wo ich sie wiederbelebte. Danach rief ich einen Krankenwagen, der sie ins Krankenhaus brachte. Ich fuhr extra mit dem Auto hin. Als mich im Krankenhaus alle so komisch ansahen, konnte ich das nicht verstehen, bis ich an mir heruntersah. Ich hatte mich nicht wieder angezogen und war nackt! Die Sache mit dem Gas hatte übrigens folgende Erklärung. Die Ferienwohnung hatte keinen Kamin, sondern nur einen Abschluß nach innen. Auf diesem Abschluß war aus unerklärlichen Gründen eine Matratze gelegen, so daß das Gas nicht entweichen konnte. Wir hatten noch mal Glück gehabt.
Günther S.





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Text: Fabian Bauer
© 1998 by
Sebastian Stein