Abi 98
Abizeitung: Latein-GK

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Latein-GK

Salve Magister

"Hic est Heinz. Ibi sunt discipuli. Discipuli in scolae sedent et gaudent nam Heinz adest." Mit diesen Sätzen aus "Cursus Novus Compactus" begann unsere Exkursion in die totgeglaubte Sprache Latein. Doch weit gefehlt. Herr Schmitt reanimierte die griechischen und römischen Götter per Video. Um den Unterricht für die hibbeligen Quartani anschaulicher und spannender zu gestalten, ließ er antike Stätten wie Troja, Rom und Karthago auf Dias wiederauferstehen. So jagte er den ignoranten Barbarenhaufen durch Schlachtfelder voller Konjugationen und Deklinationen, bis am Ende eine eloquente Phalanx für den Latein-GK bestens gerüstet war.
Durch Catulls Liebestips wurde auch aus dem Schüchternsten ein Gigolo, aus Ovids Metamorphosen quakten uns die Frösche in die Ohren, und haushoch schlugen uns die Flammen des Brandes von Rom aus der Tacituslektüre entgegen. Bei einigen Themen wie Freundschaft, Gesundheit und Sport stimmten wir durchaus mit Seneca überein. Doch ein Thema kam uns gleich suspekt vor: "Was kann Reisen jemandem nützen? - Reisen führt keinerlei Übel aus dem Geist heraus, es vermittelt keine Urteilsfähigkeit, es beseitigt nicht den Irrtum, im übrigen verstärkt es die Unbeständigkeit der Seele..." (Seneca, Epistulae).
Diese leeren Thesen zerschmetterte Heinz auf diversen Reisen, zum Beispiel nach Florenz und Athen. Unsere Unwissenheit über die italienische Kunst verbannte er für immer in den Hades. Nach interessanten Tagestouren durch Florenz und die gesamte Toskana entdeckten wir auch den Fußballfan Heinz.
Mit "La Ola" - Wellen und Schimpfattacken auf den Schiedsrichter fieberte er ebenso wie wir mit den deutschen Europameistern 1996 mit. In Fiesole erlebten wir unter der Regie von Herrn Schmitt eine tolle Theateraufführung. Aber auch der Rest der Woche verging durch die perfekte Planung unseres Lehrers wie im Fluge.
Tatsächlich geflogen sind wir dann ein Jahr später nach Athen, wohin wir die Studienfahrt unseres Lebens machten. Bedingt durch fantastische Führungen seitens unseres privaten Reiseführers und die Wirkung von Ouzo und griechischem Wein verlebten wir diese Woche wie im Rausch. Wir erklommen die Akropolis im Schweiße unseres Angesichts und konnten bald feststellen, daß die Mühe sich wirklich gelohnt hatte. Der unbestrittene Höhepunkt dieser Reise war wohl der Ausflug auf die Insel Ägina mit einem Tragflächenboot. Morgens erkundeten wir die Insel und erklommen auch ihren höchsten Punkt, auf dem ein Tempel zu bewundern ist. Anschließend sorgten wir im Inneren der Insel für das leibliche Wohl. Den Nachmittag verbrachten wir mit Herrn Schmitt am Strand bei strahlendem Sonnenschein nach dem Motto: "So schmeckt der Sommer...".
Herr Schmitt verstand es immer, sowohl die kulturellen Bedürfnisse des Lehrkörpers als auch die Eigeninteressen der Schüler in einer gelungenen Mischung unter einen Hut zu bringen. Doch auch zu Hause angekommen gönnte er sich keine Pause und vertonte in mühsamer Kleinstarbeit zwei hervorragende Filme, die uns immer an diese schöne Zeit erinnern werden.

Wir wissen, was wir an ihm hatten, und werden ihn nie vergessen.

Danke Heinz, Sie sind der Beste!




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Text: Latein-GK
© 1998 by
Sebastian Stein