Abi 98
Abizeitung: Französisch-GK

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Französisch-GK

...warum ich zwei Ordner, aber keine Bücher brauche!!

Kleine Pause. Es ist Freitag, kurz vor der 5. Stunde. Lautes und lebhaftes Durcheinander ertönt aus dem kleinen Haus, genauer gesagt aus dem Zimmer 13. Sind es die Fünft-klässler? Nein! Es ist nur ein "lascher Haufen" (Zitat Altenmüller), gemeint ist der 13er-Französischgrundkurs. Seinen Leistungen gerecht wurde er ins kleine Haus verbannt. Unverschämtheit!
Tippelnden und zeitweise humpelnden Schrittes, doch voller Elan, nähert sich Christa Altenmüller mit Handtäschchen, Aktentasche und einem Paket Blätter. Bei ihrem Eintreten verstummt die Klasse. Wo zuvor noch lautstark über die nur teilweise verstandenen Hausaufgaben diskutiert wurde, herrscht nun absolute Stille. Christl, wie sie (liebevoll) von uns genannt wird, begrüßt ihre Schüler mit einem motivierenden "Bonjour" und erleichtert sich ihres Gepäcks auf dem Pult. Jetzt wird ausgepackt! Die Spannung steigt. Wieviele Blätter sind es heute wieder? Gewinnt jemand die abgeschlossene Wette? Wer auf das Buch gesetzt hat, verliert. Wieder einmal haben wir zig Abiaufgaben der letzten Jahre bekommen, die wir auch sofort bearbeiten. Geübt haben wir ja viel und Christl war stets bedacht, daß auch der letzte nachkam. Die Mühe war in den Klausuren jedoch umsonst. Darauf kam meistens der totale Einbruch, da das Niveau sich schlagartig anhob. Bei der Korrektur ließ sie dann aber Milde walten. Zurück zum Unterricht: Christl versucht krampfhaft, die Hausaufgaben zu besprechen. Grabesstille im Raum und gesenkte Blicke. Nach einigen vergeblichen Versuchen uns zum Reden zu bringen, gelangt Christl zu der Annahme, keiner ihrer Schüler hätte die Hausaufgaben gemacht. Doch, liebe Christl, dem war nicht so. Manche Texte gingen eben einfach über unseren Horizont. Doch Bücher wie der "Kleine Prinz" und "Boule de Suif" ließen die Mitarbeit aufblühen. Die Unterrichtskommunikation erreichte ihren absoluten Höhepunkt bei einem französischen Frühstück. Das hätten wir ruhig öfters tun können.
Trotz mancher Durststrecken waren ihre Mühen nicht vergebens. Wir hatten sogar freiwillige Zuhörer, welche die Männerquote in diesem Grundkurs um 100% steigen ließen (von 1 auf 2). Mit der Unterrichtsgestaltung waren wir meisten zufrieden, vor allem da Christl versucht hat, unsere Wünsche zu erfüllen und sogar die Vokabeltests gestrichen hat.

Jens, Vicky und Andrea




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Text: Jens Schönleber, Victoria Zeisner und
Andrea Müllner
© 1998 by Sebastian Stein